Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice (AMS) nehmen in letzter Zeit steigende Aggression bei Kunden wahr. AMS-Steiermark-Chef Karl-Heinz Snobe führt das unter anderem auf das strengere Vorgehen bei der Arbeitsvermittlung zurück.

Vergangene Woche randalierte ein 16-Jähriger nach einem Termin beim AMS in Leibnitz und lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei – mehr dazu in 16-Jähriger flüchtete mit Auto über Mur-Radweg.

Dies ist laut AMS ein Fall, der einen generellen Trend widerspiegelt: Die Aggression mancher Kunden steigt.

Schreiduelle, Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten nehmen in steirischen AMS-Filialen zu, sagt Landesgeschäftsführer Snobe:

„Ja, leider. Es sind Auffälligkeiten in den vergangenen Wochen und Monaten, und wir merken, dass einfach einzelne Personen ein sehr aggressives Verhalten an den Tag legen. Auch mit körperlicher Bedrohung sind wir konfrontiert.“

Strengere Regeln

Man arbeite eng mit der Polizei zusammen – in Graz hat man bereits mit einem Sicherheitsdienst reagiert.

Snobe führt die Entwicklung auch darauf zurück, dass jetzt wieder strenger gegen Arbeitssuchende vorgegangen wird, die diese Suche nicht ernsthaft genug betreiben.

„Wir machen darauf aufmerksam, informieren unsere Kundinnen und Kunden. Dass es wirklich vom ersten Tag der Arbeitslosigkeit an darum geht, einen neuen Job zu suchen.

Dass hier das Arbeitslosenversicherungsgesetz auch Strenge verlangt vom AMS, und wir erkennen auch da beispielsweise, dass die Zahl der Sanktionen, das Sperren des Arbeitslosengeldes, jetzt wieder zunimmt“, meint Snobe.

Immer mehr Arbeitslose unter 25 Jahren

Allein im ersten Halbjahr hat das AMS mehr als 2.000 solcher Sperren verhängt – wegen Vereitelung der Arbeitsaufnahme; ein Anstieg von mehr als 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wird verzeichnet.

Ein weiterer Grund für die verstärkten Aggressionen könnte laut AMS auch sein, dass wieder vermehrt Jüngere in die Arbeitslosigkeit geraten:

Mit 14 Prozent lag die Arbeitslosigkeit bei den Unter-25-Jährigen zuletzt fast doppelt so hoch wie bei den über 50-Jährigen – hier sind 7,4 Prozent betroffen.

Quelle https://steiermark.orf.at/stories/3264178/

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