Dezember 2024
Der oststeirischen Wirtschaft weht zum Jahreswechsel weiter ein eisiger Konjunkturwind um Ohren und Nase.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Davon zeugen die Umfragewerte des aktuellen Wirtschaftsbarometers: Sowohl Ist-Stand (-79,4 Prozentpunkte) als auch Erwartungen (-46,4 Prozentpunkte) zeugen bei der Frage nach dem Wirtschaftsklima von einer tiefen Rezession.
Entlastung gefordert
„Wir benötigen jetzt eine Entlastung des Faktors Arbeit und der Unternehmen generell“, mahnt Regionalstellenobmann Christian Sommerbauer. Er fordert von den neuen Regierungen in Bund und Land „Taten statt Worte“, vor allem, was die Lohnnebenkosten, aber auch was die Einführung einer präventiven Energiepreisbremse und die Arbeitskosten betrifft. 79,2 Prozent der befragten Unternehmen stufen letztere mittlerweile als größten und massivsten Wettbewerbsnachteil für den Standort ein.
Aussichten weiter trüb
ür die heimische Wirtschaft bleiben die Konjunkturaussichten auch 2025 herausfordernd. Hohe Arbeitskosten sorgen angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage für ein weiterhin höchst frostiges Wirtschaftsklima in der Oststeiermark – das zeigt das aktuelle Wirtschaftsbarometer deutlich auf: 81,8 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer melden in dieser großen Konjunkturumfrage der WKO Steiermark eine weitere Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftssituation, während nur 2,3 Prozent eine Entspannung feststellen – ergibt im Endeffekt einen Negativsaldo von -79,4 Prozentpunkten.
Auch in Bezug auf die Erwartungen für 2025 sehen nur wenige Unternehmen Licht am Ende des Tunnels (7,5 Prozent), der Großteil (53,9 Prozent) zeigt sich weiterhin pessimistisch.
„Ohne entsprechende politische Maßnahmen ist keine baldige Trendumkehr in Sicht“, mahnt Regionalstellenobmann Christin Sommerbauer.
Negative Einschätzungen
Negativ eingeschätzt wird nämlich nicht nur das allgemeine Wirtschaftsklima, sondern auch die bisherige Entwicklung des eigenen Unternehmens. Mit Ausnahme des Preisniveaus befinden sich sämtliche Saldenwerte weiterhin im Minusbereich. Das Konjunkturprofil im Detail: Gesamtumsatz -2,1 Prozentpunkte, Auftragslage -30,9 Prozentpunkte, Preisniveau +10,9 Prozentpunkte, Investitionen -28,7 Prozentpunkte und Beschäftigung -13,3 Prozentpunkte. Bei den Erwartungen ist das Bild ein ähnliches. Der Saldenwert für die künftige Entwicklung des Gesamtumsatzes kommt bei -11,8 Prozentpunkten zu liegen, jener der Auftragslage bei -31,5 Prozentpunkten, das Preisniveau kommt auf +22,7 Prozentpunkte, die Investitionserwartungen auf -20,0 Prozentpunkte und der Beschäftigungsausblick auf -12,3 Prozentpunkte.
Situation bleibt ernst
„Die Situation ist und bleibt ernst, die Herausforderungen sind groß. Es braucht seitens der Politik endlich entschiedene Taten, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts zu stärken. Konkret benötigen wir eine Entlastung der Unternehmen, speziell was die Kosten für Arbeit betrifft“, betont Regionalstellenobmann Sommerbauer. 79,2 Prozent (Arbeitskosten) der im Wirtschaftsbarometer befragten Betriebe geben an, dass sich ihre Wachstumsaussichten aus diesem Grund verschlechtert haben. Dazu kommen die allgemeine Unsicherheit (69,1 Prozent), die Bürokratie (62,0 Prozent), die Nachfrageschwäche (55,8 Prozent), sowie – nach wie vor – der Arbeits- und Fachkräftemangel (34,6 Prozent) und weiters zu hohe Steuern und Abgaben (31,3 Prozent) bzw. die Energiekosten (19,5 Prozent). „Die Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts muss jetzt oberste politische Priorität haben“, betont der Christian Sommerbauer, der in diesem Zusammenhang einen „Steuerbonus auf Lohnerhöhungen“ und die Wiedereinführung einer Investitionsprämie fordert. Darüber hinaus gelte es, Leistungsanreize für mehr Vollzeitarbeit und ein längeres Arbeiten im Alter zu setzen.