Burgau an der steirisch-burgenländischen Grenze hat keine Bankfiliale mehr. Überweisungen können so etwa nur mehr online durchgeführt werden – viele ältere Bewohner stehen dem mit einer Mischung aus Verzweiflung, Ärger und Hilflosigkeit gegenüber.
Seit April ist die Raiffeisenbank in Burgau geschlossen – nur ein Bankomat ist noch da.
Für die Pensionistin Gerlinde Dobias ist das derzeit eine unüberwindliche Hürde: „Ich habe eine neue Karte und musste jetzt meinen neuen Code eingeben. Für mich ist das sehr schwer, weil ich sehbehindert bin.“
Für viele Bewohner eine große Hürde
Mit ihrem Problem ist die Burgauerin nicht allein, auch Überweisungen sind derzeit nicht möglich.
„Es ärgert mich! Ich bekomme oft Rechnungen zugeschickt, die innerhalb von zehn Tagen zu bezahlen sind. Dann muss ich erst jemanden finden, der mich irgendwo hinfährt“, schildert Friederike Baum. Mit der Möglichkeit Rechnungen online zu überweisen, kommen viele der älteren Bewohnerinnen und Bewohner nicht zurande.
Geschlossene Bankfiliale in Burgau
„Das kann nicht so weitergehen“
Bürgermeister Gregor Löffler hofft auf einen Überweisungsautomaten für Burgau.
Bis dahin gibt es sogenannte Bank-Taxis. „Wir bieten an, dass wir ältere Leute, die nicht mobil sind oder sich schwertun, ins nahegelegene Stegersbach im Burgenland oder nach Neudau bringen, wo Überweisungsautomaten stehen“, sagt Löffler.
Für Wolfgang Hempel vom örtlichen Seniorenbund ist die geschlossene Bankfiliale eine Zumutung: „Burgau hat über 100 Pensionisten, das sind ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung. Das kann nicht so weitergehen!“
Burgau: Keine Banküberweisungen möglich
Burgau an der steirisch-burgenländischen Grenze hat keine Bankfiliale mehr. Überweisungen können so etwa nur mehr online durchgeführt werden – viele ältere Bewohner stehen dem mit einer Mischung aus Verzweiflung, Ärger und Hilflosigkeit gegenüber.
Keine Änderung in Sicht
Martin Jost, Vorstand der Raiffeisenbank Region Fürstenfeld, betont jedoch: „99 Prozent aller Transaktionen werden digitalisiert und automatisiert getätigt, nur noch ein Prozent am Schalter. Wir werden natürlich das Kundenverhalten stetig evaluieren, aber das Wichtigste war, dass wir die Bargeldversorgung im Ort aufrechterhalten haben.“
In Gerlinde Dobias Fall hat es dazu noch Beratung gebraucht, die sie im Burgenland fand: „Mein Problem ist gelöst, mit Hilfe der netten Dame in der Bankfiliale. Es hat nur zwei Minuten gedauert. Ein Mensch ist eben kein Automat.“
Quelle https://steiermark.orf.at/stories/3266600/