9. März 2025

Mit Oktober führt die Europäische Zentralbank den digitalen Euro. So die Vorstellung von Christine Lagarde. Der digitale Euro könnte das Geld wie wir es kennen, völlig verändern. Doch noch ist die EZB nicht damit durch.

Es ist einer der Aufreger des Wochenendes: Ein Auszug einer jüngsten Pressekonferenz von Christine Lagarde geht viral.

Darin erklärt sie, dass sie den digitalen Zentralbank-Euros bis Oktober realisieren will. Dafür wurde man aktuell das Tempo „beschleunigen“. Es handle sich um einen „kritischen“ und „wichtigen“ Zeitpunkt.

Die EZB will also das Okay und ihr großes Projekt umsetzen, das die gesamte Finanzwirtschaft erheblich verändern könnte, da die EZB dann nicht mehr Banken als „Zwischenhändler“ bräuchte, um Geld unter die Leute zu bringen. Theoretisch möglich wäre, dass Girokonten, oder das was davon übrig bleibt, direkt bei der EZB genommen werden.

Der feuchte Traum der kontroll- und überwachungsfixierten EU-Bürokratie.

Doch so fix ist die Einführung bei weitem nicht. Es gibt breite Kritik am CBD-Euro (CBD = Central Bank Digital), nicht nur von der Opposition, sondern etwa auch aus der lobbystarken Finanzbranche. Im Video erklärt Lagarde klar, dass sie positive Entscheidungen von EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Rat, also allen Nationalstaaten, bis Oktober braucht. Journalist und Bitcoin-Experte Niko Jilich sagt dazu:

Jeder Mensch mit 2 Gehirnzellen wird versuchen, das zu verhindern. Der Digitale Euro könnte also im Oktober auch sterben.“

TKP hat erst kürzlich darüber berichtet, dass etwa im EU-Parlament sehr wenig weitergeht, was den digitalen Euro betrifft. Auf dieser Ebene ist wenig Fortschritt zu erkennen, auch wenn die EZB das „Tempo beschleunigt“.

Die Sorgen der Kritiker sind bekannt. Der CBD-Euro wäre das optimale Mittel für eine totalitär-digitale Überwachungsdiktatur.

Jede Zahlung wäre dann in Echtzeit zentral erfasst und gespeichert und könnte von der Zentralbank direkt blockiert werden. Steuern und andere Zwangsabgaben an die EU und Nationalstaaten könnten direkt abgezogen werden. Berüchtige „Bank Runs“, die Banken vor einen Bargeldmangel stellen, wären als Risiko entfernt, da es kein Bargeld mehr gibt. Zudem kann jeder einzelne Euro programmierbar sein, entweder als Schwundgeld, also mit „Haltbarkeitsdatum“, oder zweckgebunden, der also nur für bestimmte Zwecke ausgegeben werden darf.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was mit diesem Instrument für einen autoritären Staat alles möglich wäre.

Die nächsten Monate dürften für den digitalen Euro und damit für die EU-Bürger kritisch und entscheidend werden.

Quelle https://tkp.at/2025/03/09/ezb-will-digitalen-euro-mit-oktober/

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