20.08.2024

Tausende Flüchtlinge verlassen seit Monaten Schweden scharenweise. Doch warum? Das Land hat seine Politik grundlegend geändert, Schrauben angezogen.

Schweden fährt seit der Flüchtlingskrise 2015 eine strikte Migrationspolitik.

In Schweden übersteigt erstmals seit über 50 Jahren die Zahl der Auswanderer die der Einwanderer. Wie berichtet, kam es im Land aufgrund der Migrationskrise 2015 zu einer enormen Belastung. Danach wurde die Migrationspolitik verschärft.

Und die Maßnahmen zeigen Wirkung.

Doch was macht das Land genau und worin unterscheiden sich Schwedens und Österreichs Migrationspolitik?

Eine der zentralen Maßnahmen war die Einführung strenger Grenzkontrollen und die Verpflichtung von Verkehrsunternehmen, nur Passagiere mit gültigen Identitätsnachweisen zu befördern.

Diese Maßnahmen führten zu einem drastischen Rückgang der Asylgesuche. Schweden profitiert zudem von seiner geografischen Lage, die es Flüchtlingen erschwert, das Land überhaupt zu erreichen.

Familiennachzug deutlich eingeschränkt

Ein weiteres Mittel zur Reduktion der Zuwanderung war die Einführung befristeter Aufenthaltsgenehmigungen für anerkannte Flüchtlinge.

Nach drei Jahren wird der Schutzstatus überprüft, und die Aufenthaltsgenehmigung kann entzogen werden, wenn die Umstände im Herkunftsland sich verändert haben oder Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. Diese Unsicherheit schreckt viele potenzielle Asylsuchende ab.

Auch der Familiennachzug, ein Problem, mit dem etwa Wien aktuell besonders zu kämpfen hat, wurde stark eingeschränkt.

Nur anerkannte Flüchtlinge dürfen innerhalb der ersten drei Monate nach ihrer Ankunft Angehörige nachholen, und das auch nur, wenn sie für deren Unterhalt aufkommen können.

In Österreich gibt es hingegen weniger strikte Regelungen, was den Familiennachzug angeht.

Rigorose Handhabung abgelehnter Asylanträge

Ein weiterer Unterschied zur heimischen Migrationspolitik ist die rigorose Handhabung abgelehnter Asylanträge in Schweden.

Abgewiesene Flüchtlinge erhalten nach Ablauf der Ausreisefrist keinerlei Unterstützung mehr, sofern sie keine Kinder haben. Dies soll den Druck erhöhen, das Land freiwillig zu verlassen, wobei der Staat eine finanzielle Unterstützung für die Rückkehr anbietet. Diese Praxis ist jedoch umstritten, da viele Betroffene abtauchen.

Die aktuelle schwedische Regierung plant zudem, die Hürden für den Bezug von Sozialleistungen weiter zu erhöhen.

Migranten sollen erst dann vollen Zugang zum Wohlfahrtsstaat erhalten, wenn sie in Schweden gearbeitet und Beiträge geleistet haben. Diese Maßnahme wird jedoch noch diskutiert und wäre ein bedeutender Bruch mit den bisherigen Prinzipien des schwedischen Sozialstaats.

Und: Das Lohnniveau in Schweden, das deutlich höher ist als in Österreich, macht das Land attraktiver für EU-Arbeitskräfte. Der Vergleich zur Schweiz, was die Integration betrifft: Die Schweiz hat größere Erfolge bei der Integration von Migranten erzielt, was sich in einer geringeren Ausprägung von Parallelgesellschaften und Bandenkriminalität zeigt.

Auf den Punkt gebracht

  • In Schweden verlassen Tausende Flüchtlinge das Land aufgrund der verschärften Migrationspolitik, die strengere Grenzkontrollen, eingeschränkten Familiennachzug und rigorose Handhabung abgelehnter Asylanträge beinhaltet
  • Im Gegensatz zu Österreich setzt Schweden auf befristete Aufenthaltsgenehmigungen und eine restriktivere Sozialleistungspolitik, um die Zuwanderung zu reduzieren
  • Die Schweiz hingegen hat größere Erfolge bei der Integration von Migranten erzielt

Leserkommentare ………………………………………………..

So einfach wär’s

Vorbild sollte Ungarn sein, die hatten in einem Jahr nur 42 Anträge.

Bitte wie machen das andere Länder z Ungarn…. da gibt’s nix an Asylanten

BundesreGIERung in Österreich, bitte daran ein Beispiel nehmen!

Ich meine, Österreich sollte sich Schweden als Vorbild nehmen.

da merkt man doch eindeutig , daß die nur wegen dem geld bleiben würden alles andere ist denen gleichgültig

Gehört bei uns genau so gemacht. XXX FPÖ

Quelle https://www.heute.at/s/tausende-fluechtlinge-kehren-um-das-ist-der-grund-120054280/comments

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