14.03.2025
Dramatische Entwicklungen im Marchfeld. Die Agrana schließt schon bald ihre Zuckerproduktion in Leopoldsdorf, der Frust ist groß.

Betriebsrat Thomas Buder vor dem Agrana-Werk im Bezirk Gänserndorf.
Krisenstimmung im Bezirk Gänserndorf (NÖ). In Leopoldsdorf wird ein historischer Betrieb gesperrt. Vor 124 Jahren begann hier im Werk die Zuckerproduktion. Jetzt macht die Agrana die Fabrik dicht.
Für Dutzende Familien ist es eine Katastrophe: 120 Mitarbeiter werden in einigen Monaten ohne Job dastehen.
Am Mittwoch haben sie davon erfahren: „Es war ein Schockerlebnis, die Stimmung war wie auf einem Begräbnis“, sagt Thomas Buder, er ist Betriebsratsvorsitzender bei Agrana, zu „Heute„.
Ein ganzes Leben hier gearbeitet…

ie Arbeiter werden beim AMS zur Kündigung angemeldet, der Betriebsrat muss einen Sozialplan verhandeln. Thomas Buder erzählt von schlimmen Härtefällen: „Mitarbeiter wissen nicht, wie sie künftig die Kredite für ihre Häuser bezahlen sollen, es gibt alleinerziehende Mütter – wir müssen diese Kollegen unterstützen.“
„Die brauchen einen Sozialplan“
„Dann gibt es Menschen, die stehen zwei Jahre vor der Pension – die werden keinen Job mehr bekommen. Die brauchen einen Sozialplan, damit die nicht in der Luft hängen“, genau diesen verhandelt Thomas Buder jetzt mit dem (Noch-)Arbeitgeber. Es ist eine Mammutaufgabe.
„Was sollen wir jetzt tun?“, oder, „sollen wir morgen überhaupt zur Arbeit kommen?“ fragen sich die Mitarbeiter. Aktuell wird die Fabrik auf die kommende Ernte vorbereitet, „doch wofür?“ heißt es hier. Klar ist: Bis dahin ist das Werk nicht mehr in Betrieb.
„Wie ein Damoklesschwert“
Für die Agrana-Belegschaft ist das ein Déjà-vu. Bereits vor fünf Jahren wurde hier ein Sozialplan unterschrieben. Doch dann kam Corona, alles war plötzlich anders, „aber seither hängt das Thema wie ein Damoklesschwert über uns. Viele haben geahnt, dass es irgendwann so weit sein wird, aber wenn es dann kommt, dann ist der Stich ins Herz noch größer!„
Leserkommentare ……………………………
Da sollen die Leute länger arbeiten und dann sperrt ein Betrieb nach dem Anderen zu, wie soll das gehen liebe Bundesregierung? Der Mann hat dort 40 Jahre gearbeitet also ist er sicher über 55, Job bekommt er so schnell keinen mehr, soll er sich jetzt vom AMS sekkieren lassen und Sinnloskurse besuchen? Frühpension gibt es sicher keine, die wäre aber billiger als die Kurse.
Zwei Jahre vor der Pension ist man nicht mehr vermittelbar und das AMS lässt einen weitestgehend in Ruhe. Wer stellt einen schon ein mit diesem Alter. Macht man halt ein paar Kurse und gut ist.
Wenn er mehr als 25 Jahre im Unternehmen ist dann hat er 5 Monate Kündigungszeit, kann nur zum Quartal gekündigt werden, Abfertigung alt und sicher noch was Extra als Sozislplan.
12 Monate Arbeitslosengeld das sich durch Krankenstand verlängert.
Also er braucht sich keine Sorgen mehr machen
Die Firmen stellen doch niemanden in diesem Alter ein.
Die sperren schon wieder auf, aber mit billigerem Personal ohne Pensionsansprüche.
Quelle https://www.heute.at/s/zwei-jahre-vor-pension-gekuendigt-fabrik-sperrt-zu-120096435